Chiropraktik bei Rückenschmerzen, Nackenverspannungen & Co
- Marc Brill
- 13. Juli
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 27. Okt.
Chiropraktik kann nachweislich bei verschiedenen muskuloskelettalen Beschwerden helfen, insbesondere bei Schmerzen, die mit der Wirbelsäule in Verbindung stehen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Wirksamkeit je nach Art und Dauer der Beschwerden variieren kann.
1. Chiropraktik bei akuten und chronischen Rückenschmerzen (insbesondere im unteren Rücken):

Wirksamkeit:
Zahlreiche Studien bestätigen, dass chiropraktische Manipulationen eine moderate bis starke Schmerzlinderung bei akuten Rückenschmerzen bieten können. Auch bei chronischen Rückenschmerzen wird eine Verbesserung festgestellt, wobei die Langzeitwirkungen uneinheitlich dokumentiert sind und weitere Forschung nötig ist. Die Kombination mit Physiotherapie wird oft als vielversprechend angesehen. Eine Schweizer Studie belegt zudem, dass Chiropraktik bei Rücken-, Schulter- oder Hüftschmerzen kostengünstiger sein kann.
Wirkungsvolle Anzahl an Behandlungen:
Bei akuten Rückenschmerzen kann eine Behandlungsreihe von wenigen Sitzungen (z.B. 2-4 Wochen mit mehreren Terminen pro Woche) oft zu einer deutlichen Besserung führen.
Bei chronischen Rückenschmerzen kann ein längerer Behandlungszeitraum oder eine Erhaltungstherapie notwendig sein. Studien zeigen, dass selbst eine einjährige Behandlungsserie bei chronischen Schmerzen im unteren Rücken die Symptome lindern kann. Eine Studie von Vining (2020) ergab, dass eine vierwöchige chiropraktische Behandlungsserie bei Militärangehörigen kurzfristige Verbesserungen bei Rückenschmerzen mit Verspannungen erzielte.
2. Chiropraktische Therapie bei Nackenschmerzen:

Wirksamkeit: Chiropraktische Interventionen zeigten in Studien signifikante Verbesserungen bei Nackenschmerzen.
Wirkungsvolle Anzahl an Behandlungen: Ähnlich wie bei Rückenschmerzen können mehrere Sitzungen über Wochen hinweg notwendig sein, um eine nachhaltige Besserung zu erzielen. Die genaue Anzahl hängt von der Ursache und Chronizität der Nackenschmerzen ab.
3. Kopfschmerzen (insbesondere Spannungskopfschmerzen und bestimmte Formen von Migräne):

Wirksamkeit:
Spannungskopfschmerzen: Chiropraktik kann bei Spannungskopfschmerzen, insbesondere wenn sie ihren Ursprung in Nackenverspannungen haben, wirksam sein.
Migräne: Es gibt Forschungsergebnisse, die darauf hindeuten, dass chiropraktische Anpassungen die Schmerzen und Intensität von Migräne sowie die Häufigkeit der Migränetage verringern können. Allerdings ist die Datenlage zur Wirksamkeit bei Migräne noch nicht abschließend und weitere prospektive, randomisierte kontrollierte Studien mit ausreichender Patientenzahl und Nachbeobachtungszeit fehlen. Die Deutsche Gesellschaft für Neurologie zählt Chiropraktik gegen Migräne zu den unwirksamen Therapien, während andere Studien positive Effekte zeigen. Es ist wichtig, dies mit einem Arzt zu besprechen.
Wirkungsvolle Anzahl an Behandlungen: Bei Kopfschmerzen ist oft ein individueller Ansatz erforderlich. Studien zur Migränebehandlung mit Chiropraktik umfassten Zeiträume von zwei Monaten.
4. Ischialgie / Schmerzen, die ins Bein ausstrahlen:

Wirksamkeit:
Chiropraktik kann eine effektive und bewährte Methode zur Behandlung von Ischias-Beschwerden sein, insbesondere wenn diese durch Bandscheibenvorfälle, Spinalkanalstenose oder Muskelverspannungen (z.B. Piriformis-Syndrom) verursacht werden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass Chiropraktik die Beschwerden deutlich lindern oder sogar vollständig beseitigen kann.
Wirkungsvolle Anzahl an Behandlungen: Die Dauer und Anzahl der Behandlungen bei Ischialgie sind stark von der Ursache und Schwere abhängig. Studien zur Ischialgie behandeln Patienten über einen Zeitraum von bis zu 12 Wochen.
Wichtige Hinweise:
Individuelle Behandlung: Die tatsächliche Anza
hl der Behandlungen hängt immer von der individuellen Diagnose, dem Ansprechen auf die Therapie, der Dauer und Schwere der Symptome sowie den persönlichen Zielen ab. Ein qualifizierter Chiropraktiker erstellt nach einer gründlichen Untersuchung einen individuellen Behandlungsplan.
Interdisziplinärer Ansatz: Oft wird eine Kombination aus Chiropraktik, Physiotherapie, Bewegung und Änderungen im Lebensstil empfohlen, um langfristige Erfolge zu erzielen.
Kein Allheilmittel: Chiropraktik ist primär für muskuloskelettale Beschwerden gedacht und nicht für alle Arten von Schmerzen oder Krankheiten geeignet. Bei unklaren oder schwerwiegenden Symptomen sollte immer zuerst ein Arzt konsultiert werden.






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